28. August 2020

Wir haben zwei Plakate an der Rheinpromenade angebracht, um auf die derzeitige Lage im Amazonas-Gebiet aufmerksam zu machen.

Hintergrund der Aktion:

Im August 2020 gab es mehr Brände im Amazonas-Gebiet als jemals zuvor. Die meisten dieser Brände werden gezielt gelegt, um Flächen für Acker- und Weideland zu gewinnen. Seit der Amtsübernahme von Präsident Bolsonaro zeigt die Regierung Brasiliens kein Interesse mehr am Schutz des Regenwaldes und einer Bekämpfung der illegalen Rodungen.

Werden die Rodungen nicht gestoppt, wird das Ökosystem des Amazonas sehr schnell einen Kipppunkt erreichen. Etwa zwei Drittel der Fläche werden dann dauerhaft zu einer tropischen Savanne. Dies wäre eine Katastrophe für das weltweite Klima, die Artenvielfalt und die indigenen Völker. Ein einzelner Baum im Regenwald verdunstet 1000 Liter Wasser pro Tag, kühlt auf diese Weise die Atmosphäre und sorgt für Regen. Zudem absorbiert und speichert der Regenwald gigantische Mengen an Kohlenstoffdioxid.

Die EU-Kommission hat vor einem Jahr die Grundzüge eines umfangreichen Handelsabkommens mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten ausgehandelt. Dieses Abkommen würde den Zugang der deutschen Industrie zu einem Markt mit 260 Millionen Konsumenten stark verbessern. Im Gegenzug könnten südamerikanische Agrarprodukte zollfrei in die EU exportiert werden. Das Mecosur-Abkommen würde auf diese Weise die Landkonflikte im Amazonas-Regenwald anheizen und zu noch größerer Umweltzerstörung und weiteren Menschenrechtsverletzungen beitragen.